STADL FISCHERGASSE 660., LANDSHUT

                    


  Das Gebäude Fischergasse 660 stellt ein wichtiges Zeugnis der Landshuter Stadtgeschichte dar, eine erste Erwähnung findet sich im Salbuch aus dem Jahr 1583. Das Alter des historischen Dachstuhls lässt sich jedoch bereits auf 1377 datieren.

Durch die Jahrhunderte änderte sich die Nutzung des Gebäudes, so wird es im Häuser- und Rustikalsteuerkataster von 1808 als gemauerter Getreidestadel aufgeführt, und es ist anzunehmen, dass eine Verwendung als Lagerhaus wohl für lange Zeit die Hauptfunktion des Gebäudes darstellte.
Im Jahre 1984 wurden die Lagerräume im Rahmen einer Nutzungsänderung für ein Ausweichquartier der Landes Zentralbank umgebaut. 1991 wurde durch Umbauten ein Aufnahmestudio für das Regionalfernsehen im Gebäude eingerichtet.
Vor der Sanierung bedrohten Fäulnisschäden an den Auflagerpunkten den historischen Dachstuhl, des Weiteren lagen Putzschäden im Sockelbereich sowie Mauerwerksrisse vor. Die historische Dachkonstruktion war teilweise geschwächt, die Dachdeckung bereichsweise schadhaft.

Das Gebäude ist als Einzeldenkmal in der Denkmalliste eingetragen. Um den historischen Wert zu erhalten, erfolgten nur ordnende Eingriffe an den Fassaden, weiterhin wurden nur nachträgliche Ein- und Anbauten ohne geschichtliche Relevanz entfernt und einige neue Fensteröffnungen hergestellt. Historisches blieb durchgängig erhalten und wurde fachgerecht restauriert bzw. ergänzt, störende Einbauten ohne historische Bedeutung wurden entfernt. Die Instandsetzung des Dachtragwerks erfolgte denkmalgerecht mit einer bewussten Erhaltung der intakten historischen Hölzer.
Alle Fenster und Türen werden aufgrund unzureichender Schall- und Wärmeisolierung durch neuwertige denkmalgerechte Elemente ersetzt.
Neue Eingriffe zeigen sich in der zeitgemäßen Gestaltung. Die reiche Geschichte des Gebäudes sollte - soweit möglich - erlebbar gemacht werden, Brüche nicht verschwiegen werden.
Neben der Sicherung und Konservierung der historischen Strukturen entstanden auch Ergänzungen um das Gebäude an die neue Nutzung anzupassen.

Im Zuge der Sanierung erhielt das Dach eine Neueindeckung sowie eine Aufdachdämmung, die einen Blick auf das Dachtragwerk erlaubt. Um das Dachgeschoss ausreichend belichten und belüften zu können, wurden auf der Westseite vier neue Dachgauben und auf der Ostseite drei neue Dachgauben eingebaut. Des Weiteren erfolgte der Einbau eines Aufzuges sowie ein neuer Fassadenanstrich mit Mineralfarbe. Durch die Trockenlegung der feuchten Stellen in den Ziegelmauern wurde das Mauerwerk vor weiteren Schäden geschützt, bereits entstandene Risse wurden geschlossen und verpresst.
Sanierung: 2017/2018
Bauherr: Stadtsparkasse Landshut
Fotograph: Peter Litvai, Landshut

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